Schreiben



Vorhaben "Heute": Exposé

 

Ich beginne gerade einen neuen aktuellen Bremerhaven-Roman (Arbeitstitel "Heute"). Er begleitet einen älteren, von Hartz IV lebenden Mann einen Tag Lang auf seinem Weg durch die Stadt, an einem Tag im Dezember 2021. Darin enthalten werden die aktuellen Probleme Bremerhavens sein: Die Pandemie und die Schwurbler, der Leerstand, die Armut, der Verkehr, die neue Innenstadtgestaltung, der Klimawandel und vieles mehr. Der Protagonist schläft in einer Studenten-WG, hat eine Beziehung mit einem dortigen Mitbewohner und lebt tagsüber in der Stadtbibliothek, seinem Lieblingsort. Er ist Schelm, betrachtet die Bremerhavener Welt mit dem fremden Blick und liebt es, kleine Streiche zu spielen, Widersprüche aufdecken. Natürlich hat er auch mehrere Ticks. Roter Faden ist der Weg des Protagonisten durch die Innenstadt, aufgelockert durch Rückblenden, Träume, Lyrisches, Tagebuch und durch Orts- und Bundespolitik.

 

Vorhaben "Corona": Vorwort

 

Dieses Buch gewährt tiefe Einblicke in eine völlig einzigartige Phase unseres neuesten Daseins. Wenn uns jemand wenige Monate zuvor vorausgesagt hätte, was da in dieser Pandemie auf uns zukommt und wie die Seuche unsere Tage, unser Leben verändert: Wir hätten ihn für komplett verrückt erklärt! 

 

Das Buch versucht dieser unglaublichen Zeit auf subjektive und unterschiedliche Weise nachzuspüren. Der Erzählband-Teil bietet sehr eigenwillige Erzählungen zum Thema „Corona-Krise“. Dabei werden die einzelnen Erzähltexte von einem Ich-Erzähler dargeboten. Thema sind die skurrilen und abseitigen Blüten, die diese Seuchen-Zeit hervorgebracht hat:  Eine sibirische Einsiedlerin in der Corona-Zeit/ Die Flucht vor der Seuche in einen versteckten Atombunker/ Das Interview mit einer schwäbischen Hygiene-Demonstrantin/ Die Vorbereitung auf die Machtübernahme am Corona-Tag X durch einen Prepper/ Ein auf einem Kreuzfahrtschiff wegen Corona-Infektionen weggesperrtes Crew-Mitglied/ Die Rückkehr eines Togo-Reisenden in das krisengeschüttelte Deutschland/ Boris Johnson auf der Intensivstation/ Eine klerikale Anti-Corona-Predigt: Das Warten auf Armageddon/ Das mit Covid-Sterbenden alleingelassene Pflegeheim/ Die Corona-Verteidigungsrede einer Fleischindustriellen.

 

All diese Erzählideen sind kurzen Zeitungsnotizen entnommen und sollen ein Panoptikum schräger, aber doch wirklichkeitsbasierender Corona-Miniaturen auffächern, das aufzeigen will, wie hilflos, schroff, irrational und bar aller Logik die Menschen auf solche eine Seuche, also auf eine außerordentliche Herausforderung menschlichen Daseins, reagieren. Daher der ironische Titel „Die Corona der Schöpfung“ – der Mensch als Spielball bedrohlicher Kräfte, auf die er keine befriedigende Antwort findet und auch nicht finden kann.

 

Darüber hinaus habe ich eine Serie von 12 Acrylzeichnungen zum Thema Covid19 gemalt, die sich zwischen die einzelnen Texte schieben. Im Laufe der Corona-Zeit sind fast 40 lyrische Corona-Texte entstanden, ebenso eigenwillig und schroff wie die Erzählungen.

 

Eine besondere Rolle spielen meine beiden Corona-Tagebücher, die im Zeitabstand von einem Jahr entstanden und die sich wandelnden Bewusstseinszustände in den verschiedenen Phasen der Pandemie spiegeln und den Lesenden Blicke in die fast schon wieder vergessenen Tage erlauben: Also so war das damals!